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Donnerstag, 13. März 2003

hot noises in roaring loopings

Sonic Arts Lounge. Deutschlandradio hören. Link.

# | 13.3.2003, 11:55 | reminder

Mittwoch, 12. März 2003

alles, alles fraß er, saugte er in sich hinein

Patrick Süskind "Das Parfum" endlich gelesen. Betörendes Buch, nur das Ende ist nicht mehr ganz so stimmig. Irgendwie zu vorhersehbar, zu einfach. Textpassage: Grenouille zieht sich, nachdem er in Paris Millionen von Gerüchen begegnet ist, sieben Jahre in die Einsamkeit zurück.

Nichts von alledem traf auf Grenouille zu. Er hatte mit Gott nicht das geringste im Sinn. Er büßte nicht und wartete auf keine höhere Eingebung. Nur zu seinem eigenen, einzigen Vergnügen hatte er sich zurückgezogen, nur, um sich selbst nahe zu sein. Er badete in seiner eigenen, durch nichts mehr abgelenkten Existenz und fand das herrlich. Wie seine eigene Leiche lag er in der Felsengruft, kaum noch atmend, kaum daß sein Herz noch schlug - und lebte doch so intensiv und ausschweifend, wie nie ein Lebemann draußen in der Welt gelebt hatte.

# | 12.3.2003, 17:03 | books

Dienstag, 11. März 2003

slow motion. like a ship over the ocean.

Der Lesemarathon gerät bisweilen etwas ins Stocken, aber Judith Hermanns "Sommerhaus, später" scheint ein sehr angenehmes Buch zu sein:

Christine und Nora schauen Cat beim Essen zu. Cat ißt alles mit immer dem gleichen Gesichtsausdruck, ein stoisches Die-Gabel-zum-Mund-Führen mit leicht zum Teller geneigtem Kopf, seine linke Hand liegt flach auf dem Tisch, während er mit der rechten die Gabel hält, er ißt alles, ohne eine Miene zu verziehen, er sagt nie, das hier ist gut oder das schmeckt komisch; »Er ißt, weil er Hunger hat«, denkt Christine, »weil Essen das Stillen von Hunger ist, und sonst nichts«, sie schaut ihm zu, und manchmal sieht er sie mit schmalen Augen an, bis sie den Blick senkt. Sie füllt ihm reis auf den Teller, Aki und Salzfleisch, sie mag es, Cat Essen auf den Teller zu tun.

# | 11.3.2003, 09:55 | books

Freitag, 7. März 2003

nur die jagd nach bildern spült das fernweh aus dem kopf -jan plewka

What sort of dinner set defines me as a person?
Ein Zitat aus Fight Club eröffnet meine Buchwoche (jeden Tag ein neues Buch, wer hätte es gedacht). Gefunden in einem Artikel des SPIKE magazine über 'No Logo' von Naomi Klein. Und wie es der Zufall so will steht etwa 2,5 Meter von Naomi Klein in meinem Bücherregal 'Fight Club' von Chuck Palahniuk. Beide Werke in englischer Originalfassung. Selbstredend.

# | 7.3.2003, 21:37 | books

zwei-minuten-hass

Zwar übertrifft sich Delta Radio gerade in den letzten Tagen bei der Musikauswahl (Sportfreunde Stiller, Alanis Morissette und Bad Religion), soll hier aber doch Objekt unsäglichen Hasses sein. Schuld: Ein grenzdebiles Gewinnspiel, bei dem offenbar minderbemittelte Radiohörer eine Person ausfindig machen sollen. Über Telefon. Weil ja, wie jeder weiß, jeder irgendwie mit jedem, über sechs Ecken, über sieben Ecken, auch ich kenne Arafat und Scharon.

Und wieder hast du es bewiesen! Six Degrees of Seperation: Die Theorie stimmt.
Erstens. Ekliger Anglizismus, vollkommen unnötig, auf Krampf 'cool' sein. Zweitens. Falscher Gebrauch von angeblicher Fachtermini. Die meisten Hörer werden sich denken: Oh Mensch, ist das lächerlich. Hihi, aber irgendwie 'cool'. Drittens. Es kommt weder ein vietnamesischer Reisbauer noch eine Nomadenfamilie aus der Sahel-Zone dran sondern ausnahmslos gut situierte Wohlstandsmenschen der westlichen Hemisphäre. Viertens. Kaos Kaya mit ihrer überbordenden guten Laune ist unerträglich.

# | 7.3.2003, 17:53 | popup

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