alles, alles fraß er, saugte er in sich hinein
Patrick Süskind "Das Parfum" endlich gelesen. Betörendes Buch, nur das Ende ist nicht mehr ganz so stimmig. Irgendwie zu vorhersehbar, zu einfach. Textpassage: Grenouille zieht sich, nachdem er in Paris Millionen von Gerüchen begegnet ist, sieben Jahre in die Einsamkeit zurück.
Nichts von alledem traf auf Grenouille zu. Er hatte mit Gott nicht das geringste im Sinn. Er büßte nicht und wartete auf keine höhere Eingebung. Nur zu seinem eigenen, einzigen Vergnügen hatte er sich zurückgezogen, nur, um sich selbst nahe zu sein. Er badete in seiner eigenen, durch nichts mehr abgelenkten Existenz und fand das herrlich. Wie seine eigene Leiche lag er in der Felsengruft, kaum noch atmend, kaum daß sein Herz noch schlug - und lebte doch so intensiv und ausschweifend, wie nie ein Lebemann draußen in der Welt gelebt hatte.
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| 12.3.2003, 17:03
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