the notwist - lichter - console rmx
Was soll man machen, es ist eine Kleinstadt, zu Faul für die (die!) Metropole, also hin da. Den Altersdurchschnitt anheben. Sich erst verloren vorkommen unter all den 14-16jährigen Mädchen ohne nennenswerter Bekleidung (teilweise in Begleitung nicht gut aussehender, nicht tanzender, rumsitzender Freunde), dann später irgendwie eklig, und als nach zwölf Ausweise kontrolliert werden, da freut man sich erst ein wenig, geht dann aber schnell nach Hause, denn wer danach noch übrig und damit über achtzehn Jahre alt ist, denen möchte man nicht bei ihrer Verzweiflung zusehen. Sie uns auch nicht, und so gehen wir alle gegen eins. Ich komme mir ernsthaft vor wie in einem Film von Hans Christian Schmid, pseudo-realistisch, mit wackelnder Handkamera gedreht, so ein Film wo jede Szene den Knoten noch enger schnürt, das Licht dunkel, die Augen groß und wehmütig. Es müsste nur noch regnen, und richtig, die Hitzewelle ist zu Ende, es ist leicht kühl, Nieselregen scheint möglich, das ist mehr, als man erhoffen kann. Und wenn's mal so richtig beschissen ist, ist immer noch die Musik da, und schon justieren The Notwist verschrobene Soundfetzen aneinander. Als morgens in der Nachbarschaft eine Autoalarmanlage irrtümlicherweise die Katze von nebenan als potentiellen Kriminellen identifiziert, übergebe ich mich in den Papierkorb.
# | 16.8.2003, 12:15 | modern art