Freitag, 3. September 2004

Åsne Seierstad (2004): The Bookseller of Kabul

Eine nette kleine Besprechung gibt es im Guardian. Sultan Khan ist ein weltgewandter liberaler Buchhändler in Afghanistan. Gleichzeitig ein patriarchisches Familienoberhaupt, wie es eben die Tradition verlangt. Ein trauriges Buch, das wenig Annahme zur Hoffnung auf eine bessere, eine gerechtere, Gesellschaft in Afghanistan nach dem Krieg bietet. Der echte Sultan Khan hat später in einem Interview mit dem 'piegel etwas pikiert auf die ungeschönten Schilderungen reagiert, er vermisse etwas Respekt und Dankbarkeit. Aber mit Respekt ist das so eine Sache, Åsne Seierstad hält sich zurück, aber zwischen den Zeilen ist das alles eine große Abrechnung mit den Männern, die „dort“ immer noch zu großen Teilen alten Tradition anhängen. Ein trauriges Buch, am Ende gibt es nur ein ganz klein bißchen Hoffnung. Und das auch nur in dieser geradezu fortschrittlichen Familie.

# | 3.9.2004, 21:31 | books