'piegel mit alter Rechtschreibung ist nicht weiter tragisch, kann ich ja eh nicht mehr lesen, geht nicht, es geht einfach nicht, ich kann es nicht ... dafür die Zeit, die ich sehr gerne lese, die ich lese, die ich wirklich gerne lese, die den 'piegel ersetzt hat, heute mit einer kleinen Abrechnung, auch wenn das Wort nicht auftaucht, die Allianz der Rechtschreibreform- gegner wird der Deutschtümelei bezichtigt.
Der erste Tag mit Sonne, jetzt schon wieder dunkel wie die Nacht, als würde das Stahlwerk noch seinen Dreck über die Stadt pusten, als würde das Independenceday-Raumschiff über dem Roland kreisen und gleich seinen Atomisierungsstrahl abfeuern und gleich ganz Bremen mit nehmen, es ist, als käme der Tommy und lüde kräftig ab, so muss es gewesen sein, meine Oma hat mir erzählt, wie es in Dresden war, es ist so dunkel in Deutschland und vor allem hier und jetzt, ganz besonders in Bremen. Und all diese Vergleiche und Bilder sind noch zu harmlos für die, man mag das Wort seit einigen Wochen nicht mehr sagen, es ist überall, es verfolgt einen, es ist der gesamt-gesellschaftliche Konsens, es ist der Diskurs, alle haben Teil an: der Wetterlage.
Gestern auch sehr schön, der Schuhwechsel. Da bekam einer am Rande des Geschehens goldene Treter angezogen. Kein Tor in Sicht, raus mit der Wunderwaffe: Die goldenen Schuhe. Jetzt ist Schluß mit lustig.
kochen mit jamie oliver
Und zwar ich, und heute, und vielleicht haben Sie mich gesehen, denn ich war unterwegs. Eingekauft: Baguette (vom Weser-Bäcker im Hbf), Fischstäbchen, Tomate, Zitrone, Remoulade, Pfefferkörner (schwarz). Aus dem Bestand hinzugefügt: Rucola, Heinz, Olivenöl, Meersalz, ein kühles Jever. Unter zu Hilfe nahme der beschichteten Pfanne und des großen Messers wurde daraus ein formidables Sandwich mit Pilsener, und da gibt es jetzt nun wirklich wenig, was noch an Essenswünschen übrig bleibt. Vorerst.
(Oslo)
Nach einem Tag voller schöner Menschen, Gegenden, Momente(n) schließlich auf der Bahnhofstoilette Blut im Waschbecken, Spritzen auf dem Boden, arme (und deswgen auch leider: nicht so schöne) Menschen. Als wäre jemand durch die Stadt gezogen und hätte alles, was ihm nicht paßt, alle Subjekte, die das schöne Bild beschmutzen könnten, in eben diesen Raum gesperrt. Tage und Nächte verbringen sie nun hier und gehen ihren Tätigkeiten nach.