Aber klarer Himmel und Mond
Leute mit O²-Vertrag haben uns heute auf ein Konzert von Royksopp hingewiesen, hier um die Ecke, und für lau. Also schön hin, durch das Tor, wo jemand gezählt hat, dann leider vor der Tür: Schluss, alles voll, später nochmal, zwei Stunden gewartet, dann doch keine mehr rein, großer Ärger, drinnen große Bässe und Ahnung von einem guten Abend, abgezogen, als eh nur noch zehn ausharrten. Doofe Veranstalter, leider, das hätten die mal eher ahnen, besser zählen, ehrlich zugeben können. Jetzt also nur das alte Album und Fruchtjoghurt. Schön' Abend.
Ich wohn' am Fluss
Noch bis Ende September also zu Gast in Berlin. Mein neue WG liegt in Kreuzberg, direkt an der Spree, in nächster Nähe zum Schlesischen Tor und zum Wrangel-Kiez. Nicht nur, dass in diesem Gebäude auch Klingeltöne für ganz Europa gebastelt und vermarktet werden (im Gegensatz zum Spreeblick lebe ich wirklich by the river), noch dazu liegt über'n Hof ein kleines Büro mit Architekten, Designern und Ingenieuren. Ich stehe morgens auf: Dort wird gearbeitet. Ich gehe abends ins Bett: Dort wird gearbeitet. Samstag, Sonntag: Immer ist jemand dort und arbeitet, die beobachtenden Mitbewohnerinnen haben dort auch Weihnachten Leute an Schreibtischen sitzen sehen. Ich habe also potentiell immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich den Rechner zuklappe und den Schreibtisch hinter mir lasse.
Mikrofilm, für wahr!
Recherche jenseits von Google: Drei Jahrgänge des U.S. Department of State Bulletin auf Mikrofilm durchgespult, schließlich fündig geworden und auf einer anderen Maschine Kopien gezogen. Gleich unheimlich investigativ gefühlt, ganz so wie die Watergate-Journalisten im Film. Das ganze Prozedere hat etwas sehr würdevolles. Erst in Zettelkästen die Publikation ausfindig machen, dann runter in den Keller und in einem großen klimatisierten Raum mittels Leiter kleine Packungen aus der oberen Schublade eines Magazins geholt. Dann die Rolle einlegen, den Film einfädeln, die Lampe anwerfen, justieren, fokussieren und mittels Joystick meterweise Band bewegen. Digital ist, ähm, auch gut.
Zwischen Brandenburger Tor und Reichstag gibt es wieder Currywurst. Aus Bio-Fleisch aus einem Hof bei Lüneburg. In Erwartung riesen Andrangs und großer Party also heute hingefahren. Gähnende Leere, wenig Wurst für viel Geld (zweifuffzich), lieblose Soße, zu wenig Curry. Und Geschäftsnamen mit so einem :-) Smiley, das ist auf eine sehr abgedroschene Art und Weise retro.