Samstag, 10. Januar 2004

Dana Bönisch: Rocktage

außerdem Wodka, seine Freunde, mit denen man nicht reden konnte, die Mädchen mit grellrot ausgewaschenen Haaren und Glitzeraugen, Nachts-ins-Freibad-Einbrechen und leuchtend weiße Ärsche überall, bisschen Radiohead für die stilleren Tage und in-letzter-Minute-fürs-Abi-lernen; diese Teenage-Kicks-Zeit war vorbei. Er fühlte sich, als hätte er mal einen Film darüber gesehen. [...] Dann kam die Zeit nach dem Abspann; man wartete darauf, dass die Hauptdarsteller nochmal kurz ein Lied sangen oder verpatzte Szenen gezeigt wurden. Doch es kam nichts.
aus „Rocktage“ von Dana Bönisch

Ein - bis jetzt, Seite 62 - schönes Buch über Sehnsucht und Momente und über die Erinnerung und Wahrnehmung als solche. Die natürlich immer verwischt, weichzeichnet. Und es tauchen so Sachen auf wie (wiederkehrend)

und machte das Licht Aus.
Oder meine Lieblingsstilfigur, dieses: Ihr. Kennt. Das. Vielleicht. Schon. Von: Hier. Einfach ein unverkrampfter Umgang mit Satzzeichen, dazu selbige Herangehensweise an die Realität, surreal, aber schön. Nur am Anfang etwas borniert, dieses üble gedisse von Herrn Stuckrad-Barre und seinen Barbourjacken.

Edit: Später dann doch noch die Reminiszenz, die Anerkennung, das Einreihen in die - unsägliches Wort - Popliteratur: Janosch-bashing. Aber vom feinsten. Erst ein wenig demontieren, dann plötzlich versöhnen. Obwohl das ja auch irgendwie affig ist.

# | 10.1.2004, 21:58 | books