Sonntag, 21. Dezember 2003

minijob & praktikum

Bei 3sat in eine Reportage geraten über jemanden, der Arbeitssuchenden Menschen hilft, wieder einen Job zu bekommen. Das ist mittlerweile nicht mehr so einfach wenn man schon jenseits der vierzig ist. Ist aber alles eine Frage der Einstellung und so verabschieden sich die ehemals wertgeschätzten Angestellten pflichtschuldig von Traumjob und -gehalt. Statt Assistentin der Geschäftsleitung jetzt eben telefonisch Befragungen durchführen und nebenbei einen Putzservice anbieten. Und wenn alles nichts hilft, der Arbeitsmarkt nichts hergibt, dann einfach alles vergessen, was man jemals gelernt hat. Was man jemals für Ideen und Träume hatte. Einfach mal ein Praktikum in der Altenpflege, Essen austeilen, Alte unter die Dusche stellen: „Das Betriebsklima ist sehr, sehr nett. Also, ich bin hier nicht überfordert oder so. Im Prinzip kann das auch jeder. Da ist nix dabei.“

Die Reportage war dann glücklicherweise auch bald vorbei.

# | 21.12.2003, 22:55 | nervous

Donnerstag, 18. Dezember 2003

he looks like a jogging man

Oh, kann nix schreiben, Essen machen, Weißbrotscheiben (liest die Krankenversicherung mit?), Salat (im Winter? Krank!), Gouda (so richtig! kein Plastik! alt!), Ketchup (ein wenig), Röstzwiebeln: Dann Schmidt gucken. Wirklich. Sie hängen sich gerade alle nochmal ziemlich rein. Persönlicher Höhepunkt: Andrack bejubelt den FC mit Maschinengewehrsalven.

# | 18.12.2003, 22:55 | popup

halbe treppe

Die Musik, die Schauspieler, Frankfurt/Oder, all das wird schon gelobt worden sein, deswegen nur ganz schnell: Die Rauhfasertapete. Ist. Göttlich. In keinem anderen Film ist mir das bisher aufgefallen, aber hier durch die sehr ausgesuchte Beleuchtung (um nicht zu sagen: dort fehlend wo möglich) fallen die Schatten der rauhen Fasern in der Tapete: auf. Toll.

# | 18.12.2003, 11:30

Mittwoch, 17. Dezember 2003

bayreuth

Diese Werbung, in denen Menschen daran scheitern, mit Worten etwas zu beschreiben. Dieses Unvermögen. Das fehlendes Vokabular. Die mangelhafte Ausdrucksweise.

Ist aber alles nicht so schlimm, hey, wenn uns das Fernsehen schon kaputt macht und nur noch rudimentäre Sprachfetzen den Hohlraum hinter der Stirn verlassen: Sagen wir's doch einfach per MMS. Kommunikation nur noch per Bildchen. Nach der Reduktion auf 160 Zeichen, was durchaus einen gewissen Abstraktionsgrad vorraussetzte (Abkürzungen, Emocoins & solch Schmonz), jetzt die: Totale. Geistige. Verarmung.

(Endlich mal wieder.)

Übrig bleiben Grunzlaute: Ja ja, hmmmm, süüüß, ohhhh, ahhh, kicher, hihi.

# | 17.12.2003, 21:16 | nervous

lecker kafeh!

Eighty percent of my media, the media I see, has to do with America, 80 percent of the paper has to do with America in some way or another, 80 percent of the television, can you imagine that?
Lars von Trier im Gespräch mit Paul Thomas Anderson. Der Link kommt von kottke.

# | 17.12.2003, 17:24 | popup